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AutorenbildVanessa & René

Mit dem eigenen Fahrzeug bis Nepal 3: Dokumente, die wir VOR der Reise besorgt haben

Aktualisiert: 3. Juli

Auch wenn wir alle Visa und viele Dokumente von unterwegs aus beantragt haben und sich die Route erst beim Fahren erschlossen hat: Wir sind in diese lange Reise nicht komplett unvorbereitet hineingegangen.

Das Ziel war seit Beginn der Reise immer, Indien bzw. Nepal zu erreichen und wir haben uns genau überlegt, was wir an organisatorischen und administrativen Dingen dafür brauchen und vielleicht nicht so leicht von unterwegs aus besorgen können. Wir haben Blogs gelesen und uns genau informiert. Wir haben dabei viel Nützliches gefunden und auch viele unnötigen Tipps. Manche Dinge, die wir schon dabei hatten, waren rückblickend wirklich wichtig und manche haben wir nie gebraucht. Generell gilt, dass es für alles vor Ort immer Lösungen gibt, doch eine gute Vorbereitung macht manche Dinge ein bisschen leichter. Hier sind unsere Erfahrungen mit der administrativen Vorbereitung für diese Reise auf dem Landweg von Österreich bis Nepal mit unserem eigenen Auto.

 
Unterwegs mit einer analogen Straßenkarte
Eine analoge Straßenkarte haben wir uns vor der Reise tatsächlich auch besorgt
 

Reisepass

  • Das wichtigste Dokument auf Reisen 😉

  • Für manche Länder ist eine Mindestgültigkeit nach Ausreise erforderlich. Sollte möglichst aktuell sein.

  • Am Besten einen Haufen Kopien davon machen und mitnehmen. Diese werden vor allem im Iran und in Pakistan wichtig.


Internationaler Führerschein

  • es gibt einen für die meisten außereuropäischen Länder und einen eigenen nur für Indien

  • beim Automobilclub erhältlich

  • nur 1 Jahr ab Ausstellung gültig

  • wurde einzig an der iranisch- pakistanischen Grenze von einem pakistanischen Beamten gefordert.

  • Bei normalen Verkehrskontrollen und sogar, als wir uns in Indien einen Roller ausgeborgt haben, war überall der Scheckkartenführerschein ausreichend.


Internationaler Zulassungsschein

  • beim Automobilclub erhältlich

  • wurde kein einziges Mal auf der Reise verlangt, der normale Zulassungsschein reicht


KFZ-Versicherung

  • im Heimatland abgeschlossen mit internationaler Gültigkeit

„große Grüne Karte“

  • heißt jetzt „internationale Versicherungskarte für Kraftverkehr“

  • die Bescheinigung, in welchen Ländern die KFZ-Versicherung gültig ist. Diese ist jetzt nicht mehr grün, kann daher meistens einfach per E-Mail von der Versicherungsagentur geschickt und (auf weißes Papier) ausgedruckt werden. Diese "große grüne Karte" ist eine Bestätigung der Versicherung und ist meistens nur für ein paar Monate gültig, kann aber so oft ausgestellt werden, wie man es braucht.

  • Spart eine separate KFZ-Versicherung in manchen Ländern.

  • Muss an einigen Grenzen vorgezeigt werden.


Automobilclub Mitgliedschaft und Schutzbrief

  • Zusatzversicherung für KFZ: Pannenhilfe und Reiseversicherung, ist auch ohne KFZ hilfreich

  • greift in allen Ländern Europas, in der russischen Föderation, in allen Mittelmeer-Anrainerstaaten und allen Mittelmeer-Inseln und auch in der Türkei (wo wir davon Gebrauch machen mussten)

  • bezahlt Abschleppen, Transportkosten, Ersatzteilsendungen, Fahrzeugrückholung, Hotelkosten, Hubschrauberbergungen, telefonischer Ärztenotdienst und vieles mehr

  • Mitgliedschaft jeweils für ein Jahr und kann auch erst bei einer Panne beantragt werden

 
Elke wird abgeschleppt
Bei einem Motorschaden in Indien hilft auch keine Versicherung
 

Reiseversicherung

Die Internationale Reiseversicherung haben wir eigentlich erst auf der Reise beantragt. Bis in die Türkei greift noch die europäische Pflichtversicherung. Oft sind diese Reise-Versicherungen nur ein Jahr gültig und sehr teuer, deswegen haben wir sie so spät wie möglich abgeschlossen.

  • Polizze und Bestätigung auch in englischer Sprache und ausgedruckt dabeihaben.

  • Internationale Gültigkeit bei Unfällen, Krankheit, Spitalsaufenthalten, Heimtransport usw.

  • Reiseversicherung ist nicht das gleiche wie internationale Krankenversicherung!

  • Je nachdem wie lange die Reise dauern soll, gibt es gute kurzfristige Zusatzversicherungen, z.B. auch beim Automobilclub

  • Kleingedrucktes lesen! Viele Versicherungen decken sogenannte „Extremsportarten“ wie zum Beispiel Klettern, Bergsteigen oder Surfen nicht ab.


Impfungen

  • Auf unserer Route ist theoretisch nur eine Polio-Impfung für einen Grenzübertritt (Pakistan-Indien) vorgeschrieben. Diese kann aber auch umgangen werden, wie du hier nachlesen kannst.

  • Impfungen gegen Krankheiten machen auf jeden Fall Sinn, sind aber in Europa sehr teuer.

  • In Deutschland kann ein Großteil der Impfkosten von der Sozialversicherung wieder rückerstattet werden. Einfach mal nachfragen, vielleicht hast du ja auch Glück.

  • Es kann überlegt werden, manche Impfungen erst auf der Reise zu machen. In Georgien zum Beispiel kann man in jedem kleinen Krankenhaus ganz unkompliziert Impfungen bekommen. Eine Tollwutimpfung, von der man 3 braucht, um geschützt zu sein, kostet dort umgerechnet zwischen 7-10€ (in Österreich an die 100€ pro Impfung).

Internationaler Impfpass

  • Kann einfach beim Hausarzt oder der Hausärztin gratis abgeholt werden.

  • Wird auf der Reise nicht verlangt, kann aber für das Eintragen von Impfungen im Ausland praktisch sein.


Medikamente

  • Wir haben einen kleinen Notfallvorrat an Antibiotika, Allergiemittel, Salben, Nähzeug und Schmerzmittel eingepackt

  • Am meisten gebraucht haben wir Wunddesinfektionssprays, typische Erste-Hilfe-Dinge, Schmerzmittel und Sportgels.

  • Für Grenzübertritte und Fahrzeugkontrollen haben wir uns eine ärztliche Bestätigung geholt, die besagt, dass wir alle diese Medikamente für unseren persönlichen Bedarf brauchen. Damit kann dem Verdacht von Schmuggel entgangen werden.

  • Generell gibt es entlang der Route in jedem Land in jeder kleinen Stadt genug Apotheken und Ärzt*innen.

Kontaktlinsen

  • spezielle Linsenstärken sind im Ausland nicht so leicht oder gar nicht zu bekommen


Postvollmacht

  • kann in Österreich unter schwierigen bürokratischen Bedingungen nur persönlich beantragt werden, daher macht das vor der Reise Sinn

  • damit kann eine Vertrauensperson auch RSB/RSA-Briefe und Pakete in deinem Namen entgegennehmen

Digitaler Briefkasten

  • damit kann Post auch ohne physischen Wohnsitz erhalten werden

  • unsere Post kommt zu unseren Eltern, wo wir als Hauptwohnsitz gemeldet sind

Digitale Unterschrift

  • damit muss man für die Beantragung von Dokumenten und Wahlkarten nicht persönlich anwesend sein


Geld

  • Oft funktioniert die Zahlung mit einer Debitkarte nicht, deshalb ist es schlau, eine Kreditkarte dabeizuhaben

Bargeld

  • sehr wichtig zum Wechseln und auch zum Bezahlen. ATMs haben oft hohe Abhebegebühren und der Wechselkurs der Banken ist oft schlecht. Billiger ist es, Bargeld wechseln zu lassen.

  • Im Iran ist das Wechseln von Bargeld die einzige Option, um an Landeswährung zu kommen.

  • Ebenso kann in vielen Ländern in Restaurants, an Tankstellen und kleineren oder ländlichen Supermärkten nur bar (in Landeswährung) und nicht mit Karte bezahlt werden.

US-Dollar

  • Die beliebteste Währung auf unserer Route. Unterwegs Dollar zu bekommen ist oft schwer und wenn, dann zu einem schlechten Wechselkurs.

  • An manchen Grenzen und in manchen Wechselstuben werden nur US-Dollar akzeptiert. Auch „kleinere“ Scheine sind wichtig, wenn genau bezahlt werden muss.

Euro

  • Für uns zu Hause am billigsten zu bekommen, weil keine Abhebegebühren. Auch in Euro können oft größere Summen bezahlt werden und es gibt gute Wechselkurse.


Das alles sind nur Ideen und Empfehlungen. Wir wollen auf gar keinen Fall sagen, dass das alles absolute Pflicht ist. Auch wir sind lieber auf der minimalistischeren Seite unterwegs und finden, dass man eine Reise und die Vorbereitungen nicht zu sehr überanalysieren muss. Mittlerweile sind zum Beispiel unsere internationalen Führerscheine abgelaufen, aber im Falle gibt es für alles eine Lösung.


Wir haben das alles nicht ausschließlich vor der Reise beantragt, besorgt oder gewusst, aber es wäre sehr hilfreich gewesen. Wir hatten immer wieder mal Besuch von zu Hause, wo wir Dokumente und Bargeld mitschicken lassen konnten. Außerdem konnten wir während unseres zweiwöchigen Österreichaufenthaltes, in dem wir unsere Familien besucht haben, einige Dinge besorgen und von zu Hause aus beantragen. Nicht alle haben diese Schummel-Möglichkeiten, aber für alles lässt sich eine Lösung finden.

 
René sitz vor einer Kletterwand und plant den nächsten Klettertag
René plant am liebsten Kletterrouten
 

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